Charaktererschaffung

Charaktertypen

Bevor ihr überhaupt über euren angestrebten Beruf oder ähnliches nachdenken könnt, solltet ihr euch gut überlegen, was ihr mit eurem Charakter vorhabt und wohin ihr mit ihm aufbrechen wollt. BioWare hat sich hierzu zwei verschiedene Charaktertypen einfallen lassen:

Ein lokaler Charakter ist mit dem normalen Einzel- oder Mehrspielercharakter der Baldur's Gate Reihe vergleichbar. Ihr erzeugt ihn auf eurem Computer genauer gesagt in eurem localvault und nur dort werden seine Daten abgelegt. Somit unterliegt er vorerst keinerlei Überprüfung und kann von Cheat-Liebhabern oder Hackern mühelos verändert werden. Da Cheaten jedoch nicht jedem gefällt, hat sich BioWare auch für diesen Charaktertyp eine kleine Finesse einfallen lassen. Das sogenannte Enforce Legal Characters oder kurz ELC sorgt zwar nicht für vollkommene Sicherheit, überprüft aber sehr wohl die D&D Regel Konformität. Auf diese Weise können Serverbetreiber sicher gehen, dass euer heimischer Charakter den D&D Grundregeln entspricht. Verfügt er über ungewöhnlich starke Attribute, hat er zu viele Fertigkeiten und Talente, oder haften an seinem Körper zu mächtige Gegenstände, die nicht seiner Charakterstufe entsprechen, so verweigert ihm der Server automatisch die Teilnahme am Spiel.

Das Gegenstück dazu ist der Server Charakter. Er ist auf einen individuellen Server zugeschnitten und schlummert in seinem sogeannten Servervault. Um einen solchen Charakter zu erstellen, müsst ihr euch zunächst den entsprechenden Server aus der großen Gamespy-Übersicht aussuchen und könnt dann, sobald ihr mit ihm verbunden seit, auf ihm einen Charakter eurer Wahl anlegen.
Welchen dieser Charaktertypen der jeweilige Serverbetreiber/Moduldesigner zulässt, liegt vollkommen bei ihm. Die Option, nur Servercharaktere zuzulassen, steht jedem ebenso offen, wie den Cheatern freie Hand zu geben. Es wird wohl darauf hinauslaufen, dass die meisten Persistent World Projekte die Servercharaktere mit einem zentralen Charaktervault für alle Server einsetzen und diejenigen, welche lediglich ein kurzes neuheruntergeladenes Abenteuer erproben wollen, auf die simplen lokalen Charaktere zurückgreifen werden.

Völker

Zuallererst wählt ihr, welches Geschlecht euer Charakter haben soll und zu welchem Volk er gehört. Diese beiden Faktoren sind bereits ausschlaggebend für das äußere Erscheinungsbild eures Charakters, sie definieren Proportionen und Größe. Durch die Wahl des Volkes werden zudem erste Ansätze für die zukünftige Klasse bestimmt. Schließlich haben die Völker der 3. D&D Edition alle ihre individuellen bevorzugten Klassen, in denen sie erfahren sind und gewissermaßen schneller vorankommen, und bestimmte von der Natur vorgegebene Fähigkeiten, wie unterschiedlich hohe Stärke-, Geschicklichkeits-, Konstitutions-, Intelligenz-, Weisheits- und Charismamodifikatoren. Also überlegt es euch gut. Um der Fantasie der Serverbetreiber zu beflügeln, bietet die Auswahl des Volkes außerdem ein Eingabefeld für ein beliebiges Untervolk (Mond-, Waldelfen, Duergar, Aasimar usw.). Für die offizielle Kampagne hat dieses zwar keinerlei Bedeutung, doch Modulentwickler können durch NWScript dieses Feld abfragen und eurem Charakter auf diesem Wege spezielle Vor-/Nachteile mit auf den Weg geben.

Portraits

Als nächster Schritt steht nicht direkt euer dreidimensionaler Avatar im Mittelpunkt, sondern sein Portrait, welches eure Mitstreiter zu Gesicht bekommen werden. Hier könnt ihr eine Auswahl zwischen 50 vorgegebenen pro Geschlecht, oder einem selbsterstelltem Portrait treffen. Falls ihr euch ein eigenes Bild malen wollt, solltet ihr wissen, dass ihr für das eigentliche Spiel ein Bild von der Größe 128x200 Pixel benötigt. Es gibt in den unterschiedlichen Charakterbildschirmen jedoch auch größere Fassungen, die bis 256x400 Pixel reichen. Wenn ihr also noch keines habt, solltet ihr diese Größe anstreben. Im anderen Falle stellt es aber auch kein Problem dar, denn Neverwinter Nights konvertiert die Portraits auch automatisch auf die entsprechende Größe.

Klassen

Nun kommen wir zu dem vermutlich ausschlaggebendsten Punkt: Der Klasse. Den D&D 3E Regeln folgend, steht euch die Wahl zwischen den 11 Grundklassen (Barbar, Barde, Druide, Hexenmeister, Kämpfer, Kleriker, Magier, Mönch, Paladin, Schurke und Waldläufer) frei. Wie ich euch vorhin schon sagte, hat jedes Volk eine bevorzugte Klasse. Das solltet ihr unbedingt berücksichtigen. Denn mal abgesehen davon, dass diese rein logisch gut gewählt sind, nehmen sie auch Einfluss auf die Verteilung der Erfahrungspunkte, wenn ihr einen mehrklassigen Charakter anstrebt.
Die bevorzugte Klasse entspricht der traditionellen Lebensweise eines Volkes. Die Völker sind dermaßen mit diesen Berufen vertraut, dass sie keine Mühe haben damit umzugehen. Wählt ihr für euren mehrklassigen Charakter also seine bevorzugte Klasse und eine weitere, hat er keinerlei Probleme, Dinge hinzu zu lernen. Überfordert ihr ihn hingegen, indem ihr ihm zwei oder noch mehr fremde Klassen aufdrängt, so hat er Mühe dieser Herr zu werden und bekommt nicht die vollen Erfahrungspunkte für das Lösen eines Auftrages oder das Töten eines Monsters, die ihm zustünden. Das solltet ihr besser im Auge behalten, wenn ihr euch für das Vorankommen eures Charakters interessiert.
Ach, ich hätte fasst vergessen euch zu sagen, welche Klassen von den einzelnen Völkern bevorzugt werden. Falls ihr es noch nicht wisst, die Elfen sind stolz auf ihre magischen Talente (Magier). Gnome sind ähnlich veranlagt, haben sich jedoch auf den Beruf des Illusionisten versteift. Die so kindlich aussehenden Halblinge sind gar nicht so harmlos wie sie scheinen, in ihnen schlummert das Herz eines Schurken. Halb-Orks, wer hätte es anders erwartet, folgen dem Ruf der Wildnis und schlagen sich in barbarischer Form ihren Weg durch die Wälder und Steppen Faerûns. Die zähen Zwerge fürchten weder Gift noch jegliche andere Gefahr und kämpfen sich ihren Weg frei (Kämpfer). Lediglich Menschen und diese nichtsnutzigen Mischlinge der Elfen (Halbelfen) haben sich auf nichts festgelegt. Bei ihnen zählt die jeweils höchste Klasse als bevorzugte Klasse.

Erstellt von Pandur | am 18.07.2004