Pflanzen

Athelas

Die alten Numenorer waren vernarrt in das "Königskraut" Athelas und sein Vorhandensein in Mordor ist kein Geheimnis. Die Numenorer brachten dieses Kraut mit sich, als sie Barad-dûr im Krieg des Letzten Bündnisses während Mittelerdes Zweitem Zeitalter überfielen.

Diese Pflanze mit ihren blauen Blüten gedeiht seitdem auf dem Kontinent und wird von Heilern in einer Vielzahl von therapeutischen Tränken verwendet.

Wichtiger noch ist, dass selbst gewöhnliche Menschen das Athelas ohne Kenntnis von Kräuterkunde nutzen können, indem sie die Blütenblätter einfach zerkauen und so eine lindernde Paste erzeugen, die zur Behandlung von Muskelschmerzen und Wunden verwendet werden kann.

Azuradan

Diese Pflanze ist zumeist unter den Namen Azuradan (oder "Blauer Durst") bekannt und wuchert wild in ganz Mittelerde. Ihre Hartnäckigkeit und ihr Widerstand gegen jedwede versuche, sie vom Ackerland zu vertreiben, hat Azuradan zudem den Spitznamen "Bauernkummer" eingebracht.

Auch wenn sie als Unkraut eine wahre Plage ist, ist ihr medizinischer Nutzen dennoch beachtlich: Ihre betörend süßen, azurblauen Wurzeln kommen in Heiltränken zum Einsatz, um die Schmerzen von Nierensteinen zu lindern. In gemahlener Form dienen sie zur Linderung von Kopfschmerzen und die Heiler preisen ihren therapeutischen Wert für den Ausgleich und die Wiederherstellung der Körpersäfte.

Blaue Milch

Es ist schwer, wenn nicht sogar unmöglich, die Blaue Milch zu verwechseln, Dieser seltene, aber äußerst schmackhafte Pilz weist eine bläuliche Kappe und einen bläulichen Stil auf. Wenn man den Pilz anschneidet, sondert er eine bläuliche, milchige Substanz ab, die gegen eine Vielzahl von medizinischen Befindlichkeiten verwendet werden kann.

Eine einzige Blaue Milch kann den Hunger eines Erwachsenen für einen halben Tag stillen und die Sinne schärfen, sodass man jedes noch so kleine Detail in seiner Umgebung registrieren kann. Die Pilzkappe und ihr Stiel können voneinander getrennt und getrocknet werden, zerstoßen lassen und sich aus ihrer leckere Suppen zubereiten und Heiler verwenden sie in Salben und Tinkturen, um Wunden zu behandeln.

Carandol

Dieser kleine, weiterhin sichtbare und blutrote Pilz ist eine beliebte Zutat für Suppen, Eintöpfe, Kasserolen, Kuchen, Pasteten, Kekse, Streusel, Brote und Süßspeisen, kann aber ebenso gut als eigenständige Mahlzeit zubereitet werden, als Geschmacksverstärker oder als Farbstoff für Speisen und Kleidung verwendet werden.

Als Medizin lässt sich Carandol ebenso vielseitig verwenden, seine beste Eigenschaft ist hierbei die Verstärkung der Wirksamkeit eines rankes oder einer Medizin bei einem bestimmten Individuum.

Dieser Pilz findet man häufig auf den modrigen Böden von Mordor und im Düsterwald, wo er im schützenden Schatten von Bäumen wächst.

Elgaran

Die blutrote Blume Elgaran scheint seit vielen Jahrhunderten in Mittelerde zu gedeihen, vielleicht sogar seit dem Ersten Zeitalter. Uralte Texte legen nahe, dass sie ein Omen des Bösen sei, dass nur dort blüht, wo die Gebeine von Toten ruhen. Der Legende nach gedeiht Elgaran durch Unglücke, Tod und Leid anderer.

Die Uruks verabscheuen die Pflanze wegen ihrer Schönheit und setzen alles daran, sie auszurotten. Dabei ignorieren sie bereitwillig die nützlichen Eigenschaften der Pflanze als Antidot und Gegengift.

Erdenbrot

Als stärkehaltige, kartoffelartige Pflanze, die aus dem Boden gezogen, anschließend gewaschen, geschält und mit Salz gekocht werden muss, um ihren natürlichen Geschmack hervorzuheben. Sofern richtig zubereitet, schmeckt die Wurzel wie Brot aus fein gemahlenem Korn. Bei falscher Zubereitung ist der Geschmack...bei weitem weniger appetitlich.

Da die Pflanze in Mittelerde recht selten anzutreffen ist, ist wenig über ihre medizinische Wirksamkeit bekannt. Die Waldläufer vom Schwarzen Tor schwören aber auf dieses mysteriöse "Brot" und sind auf ihren Reisen in der Lage, große Nutzen aus der Wurzel zu ziehen.

Gwinuial

Gwinuial ist besser bekannt als die "Dämmerwinde". Seine zarten, weißen Blüten bestehen aus fünf Blütenblättern und erinnern sehr stark an einen Stern.

Interessant zu erwähnen ist die Tatsache, dass Gwinuial in Mittelerde sehr weit verbreitet ist, aber nie höher wächst als ein Zwerg groß ist. Es wächst auch nirgends, wo man Efeu antrifft, wobei das nur ein Zufall sein könnte.

Kräuterkundler wissen, dass man die Blüten pflücken muss, bevor sie in voller Blüte stehen, um sie in Tränken zu verwenden, die zur Behandlung von Erkältung und Befreiung der Atemwege eingesetzt werden. Die Ranken selbst können auch als Verbände verwendet werden: Sachgerecht von der Rinde befreit, sind sie sehr gut als notdürftige Binden für Wunden geeignet.

Lothrond

Ein mehrgliedriger Pilz, der manchmal auch als Höhlenblume bezeichnet wird. Lothrond wächst häufig an dunklen und feuchten Orten. Er ist eine bemerkenswert widerstandsfähige Pflanze, die große Temperaturunterschiede verkraften kann. Für Hobbits und das Dachsvolk sind sie eine gern gesehene Delikatesse.

Heiler kochen den ganzen Pilz üblicherweise zu einer Brühe, die die Atemwege befreit. Man kann Lothrond auch mit anderen Kräutern vermischen und so Tränke und Salben herstellen, die den Anwender unter anderem einen vorübergehenden (und teils übertriebenen) Heldenmut verleihen.

Mallos

Die Mallos ist eine weitere glockenförmige, gelbliche Blume, die manchmal mit der Immertreu, der Alfirin, verwechselt wird. Allerdings nur aus der Ferne, aus der Nähe betrachtet unterscheiden sich die beiden Blumen erheblich. Der größte Unterschied zwischen Mallos und Alfirin ist ihr Duft: Alfirin haben einen wohligen Duft, während Mallos einen muffigen, üblen Geruch verströmen.

Heiler verwenden Mallos in Verbindung mit anderen Wurzeln, Knollen und Blumen hauptsächlich in Form von Pastillen oder Tinkturen zur Behandlung und Linderung von Husten.

Mallos stammt aus Gondor, hat sich aber aufgrund der Auswanderung der Außgestoßenen bis nach Mordor verbreitet.

Naugrimbas

Hobbits lieben Pilze. Da sie in der Pilzkunde sehr bewandert sind, würden sie jedoch Naugrimbas niemals essen. Dieser faulig schmeckende Pilz ist ganz und gar ungeeignet für Speisen: Er ist zwar essbar und macht satt, aber das war es auch schon.

Die Zwerge nutzen Naugrimbas als Rationen für ihre Truppen bei langen Märschen und auch dann nur als letztes Mittel. Deshalb wird es manchmal als "Brot der Zwerge" bezeichnet, was eine Beleidigung für Brot wie Zwerge gleichermaßen ist.

Die Kappe des Naugrimbas kann bei Verbrennungen aufgelegt werden und ihr Verzehr erhöht kurzzeitig die Ausdauer. Ansonsten überlässt man diese Pilze besser den Orks der vielleicht noch verhungernden Ghûlen.

Niphredil

Die kleine Blume Niphredil wurde sehr wahrscheinlich in der fernen Vergangenheit Mittelerdes durch Magie erschaffen. Ihre Erscheinungsbild ist in der Tat außergewöhnlich: Aus der Ferne betrachtet, scheinen die blassweißen Blüten wie Sterne zu schimmern.

Als Medizin eingenommen, wirkt Niphredil beruhigend auf die Körpersäfte und kann so Unruhe besänftigen. Seine grünen Stängel können zerstoßen und zu einer dünnen Paste zerrieben werden, die Blutungen stoppt. Die Pflanze hat sich über ganz Mittelerde ausgebreitet und kann heute selbst in den unwirtlichsten Winkeln angetroffen werden.

Orchamarth

Dieser garstig grüne Pilz stinkt nach verwesendem Fleisch und ist ein fester Bestandteil des vegetarischen Speiseplans der Uruks, die darauf schwören, dass der Pilz roh verzehrt ihre Blutlust steigert und einen Blutrausch in Wallung hält.

Er wird geerntet, wenn er am Verdorbensten ist und in abscheulicher schmeckenden orkischen Fischgerichten und ihren Grog verarbeitet.

Morgai-Fliegen lassen sich häufig in der Nähe dieser Pflanzen beobachten und es wird angenommen, dass sie die wichtigsten Pollenträger und Bestäuber für sie sind. Andere Tiere und Wesen machen üblicherweise einen großen Bogen um die Orchamarth.

Pfeifenkraut

Dieses aromatischen Kräuter ist unter vielen Namen bekannt und kann überall in Mittelerde gefunden werden. Die Blätter werden meist getrocknet, gehakt und in Pfeifen von Menschen, Hobbits und Zwergen geraucht. Aufgrund der Beliebtheit des Krautes als Tabak haben nicht wenige Bauern einen Gutteil ihrer Felder (manche auch ihre gesamten Felder) speziell für den Anbau des Krautes und dessen Verkauf gewidmet.

Die Blüten des Pfeifenkrauts erfreuen sich weniger großer Beliebtheit und haben einen bitteren Nachgeschmack. Es gibt allerdings auch Hinweise darauf, dass diese von gewissem Wert sein könnten. Geschulte Kräuterkundler haben die Vermutung geäußert, dass die Blüten bei fachmännischer Anwendung Schmerzen lindern und die Sinne anregen können.

Remmenthond

"Hüte dich vor der Schlinge", lautet ein altes Hausfrauensprichwort, aber die alten Weiber haben sich im Falle der Remmenthond gehörig geirrt.

Das netzartigen Wurzeln der Remmenthond haben ihren Ruf wahrscheinlich deswegen weg, weil das Unkraut andauernd die Ernten ruiniert und es widerspenstig noch so heftigen Versuchen, es aus dem Boden zu reißen, standhält.

Der Trick ist allerdings die Wurzeln auf der Oberfläche abzutrennen und dann den Saft herauszupressen. Der Saft kann verwendet werden, um Wunden zu verschließen und Verbrennungen zu lindern. Remmenthond ist sicherlich ein störrisches Kraut, aber sehr wertvoll.

Erstellt von Pandur | am 06.10.2014